Bernstein suchen – Lust und Leiden liegen nah beieinander
Bernstein finden: Wer den hohen Wellen im eiskalten Wasser zumindest kurzfristig widerstehen will, muss viel Kraft aufwenden und einen eisernen Willen haben. Manchmal sind es die Bernsteinfischer, die gegen die pure Naturgewalt des Meeres ankämpfen. In jüngerer Zeit sieht man aber vermehrt auch Urlauber, die mit kleinen Keschern ausgerüstet die Wellen durchpflügen und den Strand absuchen nach dem Schatz aus der Tiefe. Dem nichtmetallenen Gold, das sie dem Meer Tag für Tag abringen wollen.
Entstanden vor Millionen von Jahren ist er immer noch oder gerade deshalb etwas, was die Menschen fasziniert. Das Harz der damals in den Sümpfen versunkenen Nadelwälder Skandinaviens härtete unter Druck zum Rohbernstein heran. Mit ganz viel Glück befinden sich Inklusen darin. Dabei handelt es sich um im Bernstein eingeschlossene Insekten oder kleinste Teile von Moosen und Flechten, was den Bernstein doch recht wertvoll machen kann.

Bernstein erkennen – so findet man das fossile Harz am Strand.
Lohnt sich die Suche?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um festzustellen, ob Bernstein echt ist. Zunächst können Sie versuchen, Bernstein in der Natur zu finden. Einen Fund gibt es oft in
Küstennähe, in Gebieten, in denen Bäume Harz tragen. Wenn du ein Stück fossilen Bernstein findest, kannst du versuchen, es zu entzünden. Echter Bernstein schwimmt im Wasser, während falscher untergeht.
Bernsteine gibt es in allen Farbenschattierungen von weiß bis bräunlich. Nicht immer glänzt der Rohbernstein goldgelb! Es kann leicht zu Verwechslungen mit Feuersteinen kommen. Ein ganz einfacher Trick hilft da weiter. Klopft man ganz leicht (!) mit dem Stein gegen den Zahn, hört sich der Ton weich an. Irgendwie fühlt sich der Bernstein auch warm und weich an.
Eine weitere Möglichkeit für Urlauber, zu erkennen, ob ihr Fund echt ist, ist die Betrachtung von Bernsteinschmuck. Der echte wird als Schmuckstück verwendet, hat oft Einschlüsse und gilt als ziemlich wertvoll.
Aber Vorsicht – nicht an jedem Strandabschnitt findet man echten Bernstein. Der vermeintliche Bernstein wird nämlich häufig mit Phosphor verwechselt. Auch der kann am Strand liegen. Die beiden Fundstücke sind nicht leicht voneinander zu unterscheiden.
Die Bernsteinsuche und das Wetter.
Die Bernsteinsuche hat begonnen! Jedes Jahr, wenn die Herbststürme vorüber sind, durchkämmen die Menschen die Strände Dänemarks nach Bernstein. Er wird vom Grund der Nordsee angespült und verheddert sich in Seetang oder Treibgut.
Bernstein ist Millionen Jahre alt. Die Farbe des versteinerten Harzes reicht von tiefrot bis milchig weiß. Er wird häufig für Schmuck verwendet und ist bei Sammlern sehr begehrt.
Die Strandsuche ist eine gute Möglichkeit, Bernstein zu finden, aber man muss schnell sein!
Sobald die Ebbe einsetzt, sind die Menschen an der Küste auf der Suche nach Bernsteinfunden. An manchen Tagen sind es mehr Leute als an anderen, aber alle scheinen ihren Spaß zu haben.
Wenn du Glück hast, findest du vielleicht ein Stück Bernstein, das an den Strand gespült wurde. Aber selbst wenn nicht, ist es immer noch eine tolle Möglichkeit, die Natur zu genießen und frische Luft zu schnappen.
Tipps für eine erfolgreiche Suche nach dem Millionen Jahre alten Harz
Die beste Möglichkeit für Bernsteinsammler, Bernstein zu suchen und finden, ist die Suche in Gebieten mit einer hohen Konzentration an Pflanzenleben. Das kann in der Nähe eines Waldes oder eines Strandes sein. Es ist auch wichtig, nach Gebieten zu suchen, in denen der Boden einen hohen Lehmanteil hat, da dies zur Konservierung des Bernsteins beiträgt. Wenn Sie ein geeignetes Gebiet gefunden haben, sollten Sie es sorgfältig und systematisch absuchen. Suchen Sie nach Gebieten mit dichter Vegetation und halten Sie Ausschau nach kleinen Bernsteinstücken, die sich möglicherweise von Bäumen oder Pflanzen gelöst haben. Es kann hilfreich sein, eine kleine Handkelle zu benutzen, um vorsichtig im Boden zu wühlen. Es ist auch wichtig, geduldig zu sein, da es einige Zeit dauern kann, Bernstein zu finden.

Der Sturm ist vorbei und auf gehts zum Bernsteine suchen.
Man stellt sich die Frage, ob man wirklich als Otto-Normal-Urlauber Bernstein finden kann.
Natürlich.
Mit ein bisschen Glück ist das möglich, besonders wenn es einige Tage stürmisch war und das Meeresgold vom Meeresgrund an die Strände gespült wird.
Wenn sich endlich der Sturm gelegt hat, können wir uns auf die Suche nach Bernsteinen machen.
Um Bernstein zu finden, durchwühlen wir mit einem Kescher den Tang und suchen im Strandgut nach kleinen, glänzenden Bernsteinen. Das kann ein bisschen mühsam sein, aber es ist immer wieder spannend, wenn wir einen finden!
Bernsteinfunde gibt es am Strand oder im Watt der Nordsee, vorzugsweise zwischen Tang und kleinen Treibholzstückchen oder auch im Modder. Aber bitte nicht das ganze Watt umgraben.
In der Schule haben wir gelernt, dass Steine nicht schwimmen. Der Bernstein ist jedoch im Verhältnis zu seiner Größe sehr leicht und schwimmt tatsächlich im Salzwasser. Weil es ja eigentlich auch gar kein Stein ist, sondern Harz.
Wenn wir genug Bernsteine gesammelt haben, nehmen wir sie mit in unsere Werkstatt, um sie zu reinigen und zu polieren. Dann sind sie bereit, um zu schönem Schmuck oder anderen Gegenständen verarbeitet zu werden.
Was kann ich mit meinem Bernsteinfund anfangen?
Hier sind ein paar Ideen:
- Bernstein kann für die Herstellung von Schmuck verwendet werden. Er kann zu Perlen, Anhängern und anderen Verzierungen verarbeitet werden.
- Bernstein kann auch für Kunstprojekte verwendet werden. Er kann geschnitzt, poliert oder unverändert für Mosaike oder andere Kunstwerke verwendet werden.
- Bernstein kann auch gesammelt und ausgestellt werden. Er ist eine schöne und interessante Ergänzung für jede Sammlung.
- Wenn es sich wirklich um Bernstein handelt, kann man das als Urlaubsandenken einfach mit nach Haus nehmen und im nächsten Nordseeurlaub für Vermehrung sorgen.
Oder in eine ortsansässige Bernsteinschleiferei (z.B.”De lüttje Laden” in Friedrichskoog) gehen und mal schauen, was man damit anfangen kann. Hier kann man dem Bernsteinschleifer bei der Arbeit zuschauen oder auch selbst sein Nordseegold unter fachkundiger Anleitung schleifen.
Ganz wichtig zum Schluß:
Gibt es tatsächlich die Bernsteinkrankheit?
Aus eigener Erfahrung kann ich das nur bestätigen. Erste und äußerst ernste Anzeichen dafür sind: Mit Stöckchen stochernd in gebückter Haltung am Strand entlang. Zeit und Raum vergessen und natürlich Fieber! Und was für ein Fieber …. Sammlerfieber der schönsten Art.
In diesem Zusammenhang eine kleine Anekdote der Schreiberin: Selbst im Nordseeurlaub vom Bernsteinfieber gepackt, hörte ich auf den Rat eines “Kenners”. Es soll sogar tiefschwarzen Bernstein geben! Überglücklich und stolz präsentierte ich dann meinen Fund! Heimlich hatte ich mir ja schon überlegt, dass es ein toller Kettenanhänger werden würde.
Schade, es war zwar ein sehr schönes, nett geformtes großes Stück und bestand…… nun ja, aus ganz normaler, gewöhnlicher und nichtfärbender Grillkohle!!! Spaß gemacht hat es dennoch…und den “Zahntest” kannte ich damals leider noch nicht.
So geschehen vor ca. 20 Jahren an der Nordsee und bis heute nicht vergessen.. Faszination Bernstein eben.