Wangerooge_Inselbahn

▶ Die Ostfriesischen Nordseeinseln – wie Perlen auf der Schnur

Perlen der Nordsee – Ostfriesische Inseln.

Wie Perlen auf der Schnur liegen die ostfriesischen Inseln direkt vor der Nordseeküste im im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und gehört somit zum UNESCO Weltkulturerbe. In dieser einzigartigen Landschaft, geprägt von Sonne, Wind und den Gezeiten, schmiegen sich die sieben großen ostfriesischen Inseln Wangerooge, Spiekeroog, Langeoog, Baltrum, Norderney, Juist und Borkum (von Ost nach West) zwischen den Mündungen der Ems und der Jade auf ca. 90 km Länge an den Küstenverlauf.

Welcher Seemann liegt bei Nacht im Bett?

Eine bekannte Eselsbrücke, um sich die Reihenfolge der Insel von Ost nach West zu merken (Für die Insel Juist wird hier ein wenig geschummelt und der Buchstabe i gesetzt):

„Welcher Seemann liegt bei Nacht im Bett”

Welcher = Wangerooge

Seemann = Spiekeroog

liegt = Langeoog

bei = Baltrum

Nacht = Norderney

im = Juist

Bett = Borkum

Darüber hinaus gehören auch die unbewohnten und kleineren Inseln Lütje Horn, Memmert, Kachelotplate und Minsener Oog zu den ostfriesischen Inseln. Diese kleineren Inseln stehen allesamt unter Naturschutz und dürfen nicht betreten werden. Sie dienen Zugvögeln, Seehunden und Robben als Brut- und Rastplatz. Zur Seeseite hin haben alle Inseln herrliche, lange Sandstrände und Richtung Festland findet man die Salzwiesen, die in das Watt übergehen. Vermutlich sind alle Inseln ursprünglich durch Sandbänke oder andere Meeresablagerung entstanden. Wind, Strömungen und Sturmfluten haben nicht unwesentlich zu dem heutigen Erscheinungsbild beigetragen. Durch die vorherrschenden Westwinde und die Gezeitenströmungen verändert sich das Aussehen der Insel. Sie wanderrt, wie die anderen sechs Inseln auch, permanent von Nordwest nach Südost. Aus der Vogelperspektive gesehen ist diese Wanderung deutlich zu erkennen. Alle Inseldörfer, die in der Inselmitte entstanden sind, befinden sich nun am jeweiligen Weststrand. Wattwanderung Haben Sie gewusst, dass einige Inseln sogar zu Fuß erreichbar sind? Mit Ausnahme der Fahrrinnen (Priele) fällt das Watt zum Festland hin bei Ebbe trocken. Bitte nur an geführten Wattwanderungen zu den Inseln Wangerooge, Spiekeroog, Langeoog, Baltrum und Norderney teilnehmen, denn die Gezeiten sollte man nicht unterschätzen. Die 7 Schönheiten sind unterschiedlich groß und man sollte meinen, sie seien identisch. Weit gefehlt, es gibt auf jeder Insel Einzigartiges zu entdecken. Bevor Sie einen Urlaub auf einer der Insel planen, sollten Sie sich informieren, ob eine Anreise mit dem eigenen PKW möglich ist.

Wangerooge

Die Insel Wangerooge ist nach Baltrum die zweitkleinste der sieben bewohnten Nordseeinseln. Der Fährhafen für Wangerooge ist der Sielhafen Neuharlingersiel in der Nähe von Carolinensiel im Wangerland. Von dort verkehren regelmäßig Fähren. Wangerooge selbst ist autofrei. Es gibt lediglich Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr und des Rettungsdienstes. Es verkehren Großraumtaxis mit Elektromotor, Kutschen, die Inselbahn und Fahrräder. Keine Sorge, Ihr Gepäck lässt sich mühelos mit Bollerwagen zu Ihrer Unterkunft befördern. So beginnt ein entspannter und auch uriger Urlaub.

Sonnenbad und Strandspaziergang

Der herrliche Sandstrand lädt zum Sonnenbad, Strandspaziergang und sonstige Urlaubsaktivitäten ein. Mit der Schmalspur-Inselbahn können Sie auch zum Inselwesten Wangerooges gelangen, um von dort mit Ausflugsschiffen zu den Seehundsbänken zu gelangen. Für alle Urlaubsbereiche finden Sie auf Wangerooge ein breites Sortiment an Angeboten. Ob sportliche Aktivitäten oder kulinarische Genüsse, ob Wandern oder faulenzen – für jeden ist etwas dabei.

Strandurlaub auf den Ostfriesischen InselnIch geh gerade mal um den Pudding

Auf Wangerooge gibt es das bekannte Cafe Pudding, welches fast schon ein Wahrzeichen ist. Wie der ungewöhnliche Name einst entstanden ist, lässt sich nur vermuten. Wer auf Wangerooge spaziergeht und die Zedeliusstraße in Richtung Strand maschiert, kann die Düne umrunden und dabei auf das Meer schauen und kommt auf dem Rückweg wieder am Cafe Pudding an. Vermutlich hat es damit zu tun, dass man vielerorts umgangssprachlich sagt: „Ich geh gerade mal um den Pudding“, wenn man einen Spaziergang um den Häuserblock macht. So soll irgendwann der Name Pudding entstanden sein. Auf dieser Düne wurde im letzten Kriegsjahr ein Bunker erbaut, der nach Ende des Krieges nicht gesprengt werden konnte. Auf diesen Bunkerresten entstand das kreisrunde Cafe Pudding, wo man bei herrlichen Leckereien den Meerblick genießen kann.

Spiekeroog

Zwischen den Inseln Wangerooge und Langeoog (siehe auch die Eselsbrücke) liegt Spiekeroog. Spiekeroog ist die Insel, die mit ca. 5,7 km am nächsten zum Festland liegt. Auch hier ist der Sielhafen Neuharlingersiel der Fährstartpunkt zur Insel. Als einzige der 7 Inseln verfügt Spiekeroog über keinen Flughafen, sodass sie von Sportflugzeugen nicht angeflogen werden kann. Auch Spiekeroog ist autofrei und für den Fahrradverkehr gelten Beschränkungen. Hier informieren Sie sich bitte gründlich bei der Kurverwaltung, falls Sie ihren Drahtesel mitnehmen möchten.

Auf Spiekeroog gibt es zwei Häfen, der sog. Alte Hafen und der ortsnahe Neue Hafen. Zwischen Bahnhof und Altem Hafen gab es eine dieselbetriebene Inselbahn, welche jedoch sehr stark sanierungsbedürftig war und ihren Betrieb mit Inbetriebnahme des Neuen Hafens eingestellt hat. Ganz muss man jedoch auf die Inselbahn nicht verzichten, denn nun verkehrt eine Museumspferdebahn zwischen dem Bahnhof und dem Neuen Hafen. Der Wagen der Museumspferdebahn wird von einem Pferd in gemütlichem Tempo gezogen und verkehrt in den Sommermonaten mehrmals täglich.

Fähre nach SpiekeroogDrifthäuser

Auf Spiekeroog findet man, untypisch für eine Nordseeinsel, einen großen Baumbestand. Auf den kargen Sandböden wachsen z.B. krüppelwüchsige Eichen, Schwarzkiefern, Erlen, sodass man hier schon von kleinen Wäldchen reden kann. Eine bauliche Besonderheit für die Nordseeküste ist auf Spiekeroog erhalten und anzuschauen. Die sogenannten Drifthäuser, die mit einem Schwimmdach ausgestattet wurden. Dies hatte einen ganz ernsten Hintergrund. Im Falle einer Sturmflut konnten sich die Bewohner mit ihrem Hab und Gut und ihren Tieren auf das Dach flüchten. Die Lehmwände lösten sich auf und nachdem zusätzliche Halterungen gelöst wurden, trieb das Dach wie ein Floß auf den Wellen. Durch die bei Sturmfluten vorherrschenden Nordwinde trieb das Dach Richtung Küste, sodass die Bewohner sicheres Land erreichen konnten. Schauen Sie sich solch ein Schwimmdachhaus an, sie finden auf Spiekeroog beispielsweise das „Alte Inselhaus“, welches heute ein Cafe und Restaurant beherbergt.

Langeoog

Auch Langeoog ist eine autofreie Insel. Verkehrsmittel wie Fahrräder, Kutschen und die Inselbahn gehören zum Erscheinungsbild. Die Reise nach Langeoog startet vom Fährhafen Bensersiel in der Nähe von Esens. Auch auf dieser gemütlichen Insel fühlt man sich sofort wohl. Sonne, Wind, Meer und viel frische salzhaltige Seeluft sorgen für einen erholsamen Urlaub.

Ein markantes Wahrzeichen Langeoogs ist der Wasserturm, der gern fälschlich für einen Leuchtturm gehalten wird. Am Ende der Hauptstraße des Inseldorfes findet man den unübersehbaren Wasserturm. Er verfügt über eine Aussichtsplattform, von wo man einen herrlichen Blick über die Insel und Nachbarinseln, die Strände und das Meer hat. Wenn man diesesn Turm bestiegen hat, befindet man sich doch tatsächlich auf einer Höhe von 23 Metern über NN. Anfang des 20. Jahrhundertes wurde Langeoog bekannt und beliebt und die Zahl der Touristen stieg beständig. Die bisherige Wasserver- und Entsorgung aus Zisternen und oftsmals versalzten Brunnen war nicht mehr gewährleistet. Es wurden im Dünengürtel mehrere Wasserentnahmestellen eingerichtet, Wasserleitungen, Kanalisation und ein für den Wasserdruck zuständigen Wasserturm gebaut.

Lale Andersen – vor der Laterne

Wenn man Langeoog hört, fällt einem unweigerlich ein berühmter Name ein. Die Sängerin und Schauspielerin Lale Andersen, die mit ihrem unvergesslichen Song „Lili Marleen“, weltberühmt wurde. Wasserturm-u-Lale-Andersen-Denkmal Lale Andersen hatte ihr Herz an Langeoog verloren, sie wohnte lange Zeit hier im im reetgedeckten „Der Sonnenhof“, welcher aus einer Wehrmachtsbaracke entstand. Sie hatte sich gewünscht, auch hier auf Langeoog auf dem Dünenfriedhof begraben zu werden. Obwohl sie in Wien starb, wurde sie 1972 hier beigesetzt. Die Langeooger haben ihrer berühmten Mitbürgerin zum 100. Geburtstag (2005) ein Bronzestandbild errichtet, welche sie an einer Laterne stehend zeigt. In ihrem bekannten Lied heißt es ja: Vor der Laterne, vor dem großen Tor…… Dieses Denkmal befindet gleich unterhalb des Wasserturms.

https://www.youtube.com/watch?v=r_JdPjKmCK4

 

Hier geht es zum 2. Teil der Ostfriesischen Nordseeinseln.

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