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ᐅ Auf dem hohen Küstensande

Auf dem hohen Küstensande
Wandre ich im Sonnenstrahl;
Über die beglänzten Lande
Bald zum Meere,  bald zum Strande
Irrt mein Auge tausendmal.
Aber die Gedanken tragen
Durch des Himmels ewig Blau
Weiter,  als die Wellen schlagen,
Als der kühnsten Augen Wagen,
Mich zur heißgeliebten Frau.
Und an ihre Türe klink ich,
Und es ruft so süß:  Herein!
Und in ihre Arme sink ich,
Und von ihren Lippen trink ich,
Und aufs neue ist sie mein.

von Theodor Storm

Theodor Storm ist einer der bedeutendsten deutschen Vertreter des „bürgerlichen“ bzw. „poetischen Realismus“, wobei neben seinen Gedichten besonders seine Novellen seinen Ruhm begründeten. Als  „poetischer Realismus“ wird der Zeitraum der deutschen Literaturgeschichte zwischen  1850 und 1900 bezeichnet. Er beschränkt sich nicht nur auf die Beschreibung der Wirklichkeit, sondern versucht, diese künstlerisch wiederzugeben.
Zahlreiche Werke Theodor Storms werden heute noch aufgelegt, wie z. B. die Novelle Der Schimmelreiter.  Das Buch wurde bereits mehrfach verfilmt.
Die Stadt Husum ist heute noch bekannt als Graue Stadt am Meer, nach einem Gedicht Storms. In Husum und im übrigen Herzogtum Schleswig spielen viele Erzählungen Storms.

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